Austausch mit einer internationalen Jugenddelegation über nachhaltige Entwicklungsziele (Januar 2017)

Im September 2015 verabschiedeten die Vereinten Nationen (UN) die „2030-Agenda für nachhaltige Entwicklung“, in der nicht weniger als eine gerechtere Welt versprochen wird. Kern der Agenda sind 17 Entwicklungsziele, die sich an fünf sogenannten Kernbotschaften orientieren: Menschenwürde – Schutz des Planeten – Wohlstand – Frieden – globale Partnerschaften. Wer aber setzt die Ziele um? Es gibt - lokal bis global - viele Akteure, wobei die Staaten die Hauptverantwortung tragen.

Dass auch Einzelpersonen ihren Beitrag leisten können, erfuhren die Schülerinnen und Schüler des 10. Jahrgangs am 18. und 19. Januar. Nachdem sich die Klassen im GUP-Unterricht mit der Entstehungsgeschichte der 2030-Agenda und den Inhalten der Entwicklungsziele vertraut gemacht hatten, beschäftigten sich Expertengruppen mit den Zielen „Ernährungssicherheit“, „Ungleichheit verringern“ und „Friedliche und inklusive Gesellschaften“ genauer. Sie arbeiteten für sich wichtige Aspekte heraus und überlegten, wie man sie umsetzen kann. Der Höhepunkt der Unterrichtsreihe war schließlich ein Treffen mit drei jungen Erwachsenen aus Entwicklungs- und Schwellenländern, denen die Gruppen ihre Arbeitsergebnisse vorstellten und mit denen sie über die Umsetzung diskutierten. Die drei Gäste arbeiten in ihren Ländern an Projekten, die von Terre des Hommes betreut werden. Einig waren die Drei sich darin, dass unbedingt der freie Zugang zu Bildung gefördert werden muss, damit sich die Situation der Menschen verbessert.

  • Dilip Shahi (24) aus Nepal engagiert sich dafür, dass z. B. Wasser (Wassermühlen) und Sonne (Solarpaneele) zur Stromerzeugung in den abgelegenen Himalaya-Dörfern genutzt werden können. Dass er zwei Tage zu Fuß im Gebirge unterwegs war, um eine Bushaltestelle zu erreichen, löste großes Erstaunen aus.
  • Puran Singh (18) aus Indien setzt sich für „Küchengärten“ ein, klärt u. a. über den Anbau von Gemüse und Obst auf und informiert über die Nutzung organischen Düngers, um die Ernährungssituation der Dorfbewohner in seiner Heimat zu verbessern.
  • Siatra Msandu (18) aus Zimbabwe arbeitet in einem Medienprojekt. Sie unterstützt andere Jugendliche beim Schreiben. Es geht u. a. darum, Verstöße gegen die Menschen- und Kinderrechte öffentlich zu machen. Sie berichtete eindrucksvoll von Vergewaltigungen, Einschüchterungen, Drohungen und machte deutlich, dass der Schulbesuch in ihrem Land für sehr viele Kinder und Jugendliche nicht selbstverständlich ist, weil die Eltern das Schulgeld nicht zahlen können.

Die Schülerinnen und Schüler waren vom Engagement und der Kraft der drei jungen Leute sehr beeindruckt. Der direkte Austausch brachte viele zum Nachdenken über Recht und Gerechtigkeit sowie über die Frage, was ein gutes Leben ausmacht. Übrigens, man sprach Englisch! Nach langen Übungsjahren konnten die Schülerinnen und Schüler endlich ihre Sprachtalente entfalten, total global eben! (GOE)

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